Interkommunale Wärmeplanung Bitterfeld-Wolfen, Raguhn-Jeßnitz, Sandersdorf-Brehna und Zörbig

Quelle: fauxels on pexels.com

Problemstellung

“Die Wärmeversorgung macht in Deutschland mehr als 50 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs aus und verursacht einen Großteil des CO2-Ausstoßes. Denn rund 80 Prozent der Wärmenachfrage wird derzeit durch den Einsatz von fossilen Brennstoffen wie Gas und Öl gedeckt, die aus dem Ausland bezogen werden. Von den rund 41 Millionen Haushalten in Deutschland heizt nahezu jeder zweite mit Gas und knapp jeder vierte mit Heizöl. Fernwärme macht aktuell rund 14 Prozent aus, jedoch wird diese bisher ebenfalls überwiegend aus fossilen Brennstoffen gewonnen.” (Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen; abrufbar unter https://www.bmwsb.bund.de/Webs/BMWSB/DE/themen/stadt-wohnen/WPG/WPG-node.html)

Projektziel

Die kommunale Wärmeplanung stellt ein Instrument auf dem Weg zur Umsetzung einer treibhausgasneutralen und auf Erneuerbaren Energien oder unvermeidbaren Abwärmepotenzialen basierenden Wärmeversorgung bis zum Jahr 2045 dar. Sie soll dafür den Sachstand der aktuellen
Wärmeversorgung, die verschiedenen Perspektiven der Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energiequellen, Abwärme und Kraft-Wärme-Kopplung (auf Basis Erneuerbarer Energien), sowie die Senkung des Wärmebedarfs durch Effizienzmaßnahmen aufzeigen. Die Erstellung einer Wärmeplanung ist auf Basis des am 01. Januar 2024 in Kraft getretenen Wärmeplanungsgesetzes für Gemeinden verpflichtend. Für Gemeinden mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern muss diese bis zum 30. Juni 2026 erstellt werden. Für alle Gemeindegebiete mit weniger Einwohnerinnen und Einwohnern ist die Wärmeplanung bis zum 30. Juni 2028 zu erstellen.

Durchführung und Beteiligung

Für die Interkommunale Wärmeplanung Bitterfeld-Wolfen, Raguhn-Jeßnitz, Sandersdorf-Brehna und Zörbig haben sich eben diese benachbarten Gemeinden zusammengeschlossen, um unter einer gesamträumlichen Perspektive Wärmepläne für die Gemeindegebiete zu erstellen. Dabei handelt es sich um insgesamt 36 Ortsteile bzw. Splittersiedlungen mit zusammen 70.200 Einwohnerinnen und Einwohnern. Die Interkommunale Wärmeplanung setzt neben der technischen Analyse von Beständen und Potenzialen auf eine aktive Beteiligung lokaler Akteure. Hierzu werden zunächst die Ergebnisse der Bestands- und Potenzialanalysen erarbeitet und anschließend der Öffentlichkeit ab Januar/Februar 2025 bekanntgemacht. Wir werden Sie auf dieser Seite über den Verlauf informieren und Termine veröffentlichen.

Häufige Fragen

Antworten auf häufige Fragen zur kommunalen Wärmeplanung finden Sie unter https://www.bmwsb.bund.de/SharedDocs/faqs/Webs/BMWSB/DE/kwp/kwp-liste.html.

Laufzeit

September 2024 – August 2025

Projektpartner

  • Stadt Bitterfeld-Wolfen
  • Stadt Ragugn-Jeßnitz
  • Stadt Sandersdorf-Brehna
  • Stadt Zörbig
  • Stadtentwicklungsgesellschaft Bitterfeld-Wolfen mbH
  • Jena-Geos-Ingenieurbüro GmbH
  • BCC Energie GmbH
  • Energieavantgarde Anhalt e.V.

Vorgehen

Bestandsanalyse

Erhebung der aktuellen Gebäude- und Siedlungsstruktur sowie der Energie-
infrastruktur auf Ebene von Gebäuden und Energienetzen. Auf Basis der Erhebung
sollen der Wärmebedarf und -verbrauch und die daraus resultierenden Treibhausgas-
emissionen ermittelt werden.

Potenzialanalyse

Ermittlung von Potenzialen aus Energieeinsparung/Effizienz, Nutzung unvermeidbarer Abwärme, Nutzung von Wärme aus Erneuerbaren Energien, Nutzung von Strom aus Erneuerbaren Energien sowie zur zentralen Wärmespeicherung.

Öffentlichkeitsbeteiligung

Durchführung einer Akteursanalyse zur Ermittlung lokaler Akteure und ihrer Rolle sowie Zusammenbringen aller relevanten Akteure durch aktive Ansprache, frühzeitige, kontinuierliche Information und die Durchführung von Beteiligungsformaten.

Zielszenario

Entwicklung von Zielszenarien und Pfaden für die langfristige Entwicklung der Wärmeversorgung sowie Einteilung des Gebiets nach Wärmeversorgungsart und Einsparpotenzialen.

Umsetzungsstrategie mit Maßnahmen

Entwicklung einer Umsetzungsstrategie mit Umsetzungsmaßnahmen für eine
Versorgung mit ausschließlich aus erneuerbaren Energien oder aus unvermeidbarer
Abwärme erzeugter Wärme bis zum Zieljahr.

Dokumentation der Ergebnisse

Zusammenstellen der Karten, Pläne und Energiekennwerte sowie Erstellung eines Fachgutachtens.


Sie haben Fragen zum Projekt?

Wir freuen uns über Ihre Anfrage an den Projektleiter

Michel Schnitz | schnitz@energieavantgarde.de

Energieavantgarde Anhalt e.V.

Kontaktieren Sie uns

info@energieavantgarde.de