ProjektzielVernetzung von Innovatoren und gemeinsame Entwicklung von Projektideen und zu technischen, ökonomischen und kulturellen InnovationenProjektpartnerregionale und überregionale InnovatorenHandlungsfelder |
Die Innovationswerkstätten
dienen zur Vernetzung und zur Weiterentwicklung von Ideen, die besonders innovative Beiträge zur Verwirklichung des regionalen Energiesystems leisten und technische wie soziale Innovation umfassen. Wir gehen davon aus, dass die regionale Energiewende durch inkrementelle wie durch disruptive Innovationen beeinflusst sein kann. Diese gilt es zu identifizieren. Regionale und überregionale Innovatoren wählen dazu Projekte aus, die die Transformation als technische Herausforderung sowie als gesellschaftliche Aufgabe begreifen. Die Innovationswerkstätten finden im Sommer 2016 und im Sommer 2017 statt.
3. Innovationswerkstatt
Wörlitz
Termin: 14. und 15. Juli 2016
Das Thema
Das Motto der zweitägigen 3. Innovationswerkstatt der EAA lautet „Erfindung – Zerstörung – Innovation“, denn wenn sich eine ganze Region mit selbst gewonnener grüner Energie überwiegend zum Eigenversorger entwickeln soll – und dies ist das Ziel der EAA –, müssen nicht nur die Technologien qualifiziert, sondern auch alte Strukturen und Systeme aufgebrochen und neu zusammengefügt werden. Bereits gewonnene Erkenntnisse auf dem Weg dahin sollen kommuniziert sowie Akteure und Interessenten zusammengeführt werden.
Die Aufgabenstellung
Die Recherchen des Vereins haben ergeben, dass es in der Region Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg bereits eine Vielzahl von Akteuren aus technischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bereichen gibt, die sich ganz konkret und äußerst zielorientiert mit der Umsetzung der Energiewende beschäftigen. Allerdings agieren sie zumeist isoliert voneinander. Ziel der öffentlichen Werkstatt in Wörlitz ist es, diese oftmals mit sehr unterschiedlichen Ansätzen agierenden Akteure zusammenzubringen. Denn es hat sich bereits gezeigt, dass für manche Aufgabenstellung schon eine gute anwendungsbereite Lösung existiert, die allerdings kaum bekannt ist. In Wörlitz werden u. a. Themen für jedermann wie die eigene Energieversorgung im Haus und die Energieechtzeitabrechnung, die zu sofortigen Einsparungen führt, genauso zu Sprache kommen, wie die innovative Speichertechnik eines der jüngsten Vereinsmitglieder, der TESVOLT GmbH aus der Lutherstadt Wittenberg.
Das Workshopergebnis
Die Teilnehmerrunde setzt sich aus sehr unterschiedlichen Interessenten zusammen, die sich trotz verschiedener Intensionen zu einer regionalen und selbstbestimmten Energiewende bekennen. Auf dem Weg dorthin ist die Palette der diskutierten Themen äußerst vielschichtig. Sie reicht von der Einrichtung eines Energieavantgarde-Botschafterprogramms über die Entwicklung von Balkonkraftwerken und kalten intelligenten Wärmenetzen bis zur Etablierung einer Datengenossenschaft, denn eine der wichtigsten Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung einer Energiewende vor Ort ist die Kenntnis des Verbraucherverhaltens. Dabei sollen die Verbraucher auch ihre Datensouveränität zurückgewinnen. Einigkeit herrscht außerdem darüber, dass die Energiewende in Anhalt nicht nur auf technisch-ökonomischen Innovationen basieren kann, sondern darüber hinaus eine sozial-ökologische Transformation nötig ist, um erfolgreich zu sein. Eine Systemkopplung, die Wärme- und Kälteproduktion sowie die Frage der Mobilität einbezieht, ist genau wie ein smarter Datenaustausch thematisch weiter zu bearbeiten. Das Querdenken hat gezeigt, dass unkonventionelle Lösungen für die Umsetzung einer Energiewende vor Ort nötig und darüber hinaus möglich sind.
Protokoll-EAA-Wörlitz_final.pdf
Foto-Impressionen
2. Innovationswerkstatt
Lubast
Termin: 16. und 17. Juli 2015
Das Thema
Interdisziplinäre Werkstatt zur gemeinsamen Erstellung eines Handlungsprogramms für die nächsten drei Jahre zur Umsetzung der Energiewende in der Planungsregion Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg. Dabei wurden Handlungsfelder betrachtet, die als Querschnittsthemen in allen Teilprojekten des Reallabors eine Rolle spielen werden: ein Regionales Energiesystem, Innovationen sowie der Vermittlungskomplex Kommunikation, Bildung und Tourismus. Begleitet wurde die Werkstatt durch das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), deren Mitarbeiter eine beobachtende Dokumentation erstellten.
Mehr als 30 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Forschung sind der Einladung des Vereins gefolgt, u. a. auch, um weitgefasste Partnerstrukturen aufzubauen.
Die Aufgabenstellung
Der Ausgangspunkt: Die Energieavantgarde Anhalt ist als Verein institutionalisiert. Es sind Strategien der Regionalisierung der Energiewende diskutiert. Eine regionale Merit-Order auf Basis regenerativer und regionaler Energieträger ist anhand der Reallastgänge berechnet. Die RWE Stiftung für Energie und Gesellschaft gGmbH hat entschieden, das sogenannte Reallabor Energieavantgarde Anhalt partnerschaftlich zu unterstützen. Mit weiteren Partnern werden derzeit Gespräche geführt. Im Beirat des Energieavantgarde Anhalt e. V. sind bisher die RWE Stiftung für Energie und Gesellschaft gGmbH, die 100 prozent erneuerbar stiftung, die Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH, das Umweltbundesamt und die Stiftung Bauhaus Dessau vertreten.
Die Zielstellung: Fixierung der grundsätzlichen Marschrichtung der EAA für die kommenden Jahre und der konkreten Arbeitsinhalte, die im Reallabor umgesetzt werden sollen, sowie die Klärung der Erwartungen der Teilnehmer an eine sinnvolle Regionalisierung der Energiewende in den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld, Wittenberg und der Stadt Dessau-Roßlau.
Das Workshopergebnis
Die Arbeitsgruppe Regionales Energiesystem – Haupthandlungsfeld der EAA – konstatierte, dass die Umstellung auf regenerative Energieträger in der Handlungsregion bereits ausreichend erfolgte, sodass es jetzt auf die Optimierung der regionalwirtschaftlichen und raumplanerischen Gestaltung ankommen wird. Vorrangig ist, einen regionalen Energiemarkt zu entwickeln, der neben Strom- und Wärmeversorgung auch die Mobilität im Fokus hat. Es wird vereinbart, einerseits die Berechnung und Dokumentation eines Energiemarktplatzes mit mehreren Bilanzkreisverantwortlichen zu realisieren, andererseits sind reale Anlagen der regenerativen Energieerzeugung einzubeziehen, wobei zunächst die Kriterien für solch einen Marktplatz zu definieren sind.
Die Arbeitsgruppe Innovation kommt zu dem grundsätzlichen Ergebnis, dass die EAA zur Erfüllung ihrer Zielstellung nicht nur fachübergreifend agieren, sondern vor allem visionär und grenzüberschreitend denken muss. Erst in einem zweiten Schritt sollte über die Umsetzung der jeweiligen Ideen verhandelt werden, beispielsweise wenn es um die Aussetzung gesellschaftsvertraglicher Regelungen geht, die einer regionalen Energiewende entgegenstehen. Darüber hinaus empfiehlt sie, einen Experimentalraum zu eröffnen, der Energiewirtschaft, Mobilität, Stoff- und Wirtschaftskreisläufe sowie Informations- und Kommunikationstechnologien miteinander verknüpft. Außerdem sollten weitere Kooperationen eingegangen werden, um sich effektiv an Forschungsförder- und Entwicklungsprogrammen beteiligen zu können.
Die Arbeitsgruppe Kommunikation, Bildung und Tourismus favorisiert bei der Vermittlung der Thematik sogenannte Aha-Erlebnisse, um unterschiedlichen Zielgruppen eine Wahrnehmung der Energiewende vor Ort zu ermöglichen. Zudem soll das Label EAA in der Region auch für Innovationen sowie als Qualitätszertifikat und Werbeträger wirken. Eine Website soll nicht nur Informationen liefern, sondern gleichzeitig als Wissensplattform rund um den Energiemarktplatz dienen.
Alle Ideen und die damit verbundenen Ziele wurden mit der Staatssekretärin im Landesministerium für Wissenschaft und Wirtschaft, Dr. Tamara Zieschang, diskutiert, die zusagte, die Anregungen für die Kommentierung Sachsen-Anhalts des Weißbuches Strommarkt 2.0 zu prüfen. Auch einigte man sich darauf, zum Thema Regulierungshemmnisse auf dem Weg zu einem regionalen Energiemarkt weiter im Gespräch zu bleiben.
Nicht zuletzt wurde in Lubast mit der Haleakala-Stiftung ein neuer Förderer gefunden.
Protokoll-EAA-Lubast_final.pdf
Storyline-und-key-messages-EAA.pdf