Um die Energiewende erfolgreich voranzutreiben, bedarf es einer grundlegenden Prozessveränderungen auf Seiten privater und kommunaler Energieversorger, Netzbetreiber als auch der BürgerInnen. Alle Akteure müssen ihre Routinen, Praktiken und Denkmuster hinsichtlich der Energieerzeugung verändern. Hierzu gehören nicht nur technische Entwicklungen, sondern auch eine erhöhte Partizipation von BürgerInnen, welche hierdurch der Energiewende beitreten und diese aktiv unterstützen können.
Das Ziel von PaDiSo ist es, die Entstehung und Verbreitung von sozialen Innovationen (SI) in der Energiewende zu analysieren. Hierbei werden soziale Innovationen als „neue Ideen“, wie zum Beispiel neue Produkte oder Dienstleistungen angesehen. Diese Ideen müssen sowohl die Umwelt unterstützen als auch soziale Bedürfnisse erfüllen.

Diese SI sollen zudem in ihrem Entstehungs- und Verbreitungskontext und anhand der spezifischen regionalen Herausforderungen untersucht und für Lernprozesse nutzbar gemacht werden. Lernformate für verschiedene Zielgruppen, wie bspw. die geplanten Lernwerkstätten im Reallabor Anhalt, sollen regionale Akteure befähigen, neue Lösungswege zu gehen, Netzwerke aufzubauen und das Engagement für die Energiewende zu stärken. Die Ergebnisse werden in Fallstudienberichten und einem Transformationshandbuch zusammengetragen. In verschiedenen Formaten werden diese mit interessierten Stakeholdern aus Zivilgesellschaft, Politik und Energiewirtschaft diskutiert. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung GmbH (IÖW), der Energieavantgarde Anhalt e.V. und der Technischen Universität Berlin durchgeführt.

Interaktive Karte sozialer Innovationen

Im Rahmen des Projekts konnte eine interaktive Karte, welche einen Überblick über vorhandene soziale Innovationen in Deutschland gibt, entwickelt werden. Klicken Sie hier, um die Karte zu öffnen.

Schlüsselfragen auf dem Weg zur energiesouveränen Kommune

Ein weiteres Ergebnis aus dem Projekt ist die Zusammenstellung von Schlüsselfragen auf dem Weg zur energiesouveränen Kommune. Die Fragensammlung bietet einen Überblick, über Fragen, die Kommunen in Gesprächen mit Projektierern Erneuerbarer-Energie-Anlagen helfen sollen, die lokale Wertschöpfung zu sichern und die größtmöglichen Vorteile für Bürgerinnen und Bürger und die Kommune insgesamt zu erreichen. Neben den Fragen beinhaltet das Dokument zudem Verweise auf bestehende Leitfäden und Hilfestellungen.

Das Projekt PaDiSo wird von dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.


Ablauf des Projekts:

AP 1 | Mapping von Initiativen, die soziale Innovationen im Energiesystem entwickeln (SI-Initiativen)

Erhalt eines Überblicks über die vielfältigen Initiativen, die soziale Innovation entwickeln (im Folgenden SI-Initiativen), und deren Formen und Ansätze, die in der deutschen Energiewende verfolgt werden. Außerdem kann das Mapping eine Grundlage für die Lernwerkstätten bilden, um vielfältige Beispiele zu identifizieren und gegebenenfalls konkrete Anknüpfungspunkte in der Region zu schaffen.

AP 2 | Fallstudien von Initiativen, die soziale Innovationen im Energiesystem entwickeln

Im Rahmen von vier Fallstudien sollen bestehende Ansätze sozialer Innovationen untersucht werden, um die Potenziale (Übergangsbarrieren in der Energiewende zu überwinden) sowie Herausforderungen und Hemmnisse für die Entstehung dieser Ansätze herauszuarbeiten. Die sozialen Innovationen der Energiewende werden in ihrem lokalen und regionalen Kontext, in dem sie sich entwickeln, untersucht. Die Fallstudien können Initiativen, Projekte oder Gemeinschaften betreffen, die soziale Innovationen entwickeln und vorantreiben. Es soll eine detaillierte, vergleichende Analyse durchgeführt werden, um ein systematisches Verständnis der unterstützenden und behindernden Bedingungen zu entwickeln.

AP 3 | Akteurskonstellationen, Institutionen & Verbreitungsstrategien

Ziel von AP 3 ist eine umfassende Beschreibung und Analyse der fördernden und hemmenden strukturellen Bedingungen für die Entwicklung von SI-Initiativen und der damit verbundenen sozio-technischen Dynamiken. Schließlich werden in AP 3 erfolgreiche Strategien zur Verbreitung sozialer Innovationen herausgearbeitet und in den Lernwerkstätten in AP 4 mit Praxisakteuren reflektiert und weiterentwickelt.

AP 4 | Ko-kreative Lernwerkstätten

Im Rahmen von akteursspezifischen Lernwerkstätten werden mit Akteure in der Region Anhalt und weiteren Vergleichsregionen – ggf. benachbarten Regionen – sowie mit interessierten weiteren Akteure die Herausforderungen und Potenziale für das Anstoßen und Fördern von sozialen Innovationen im digitalisierten Energiesystem thematisiert. In einer Lernwerkstatt werden Akteure, die bereits soziale Innovationen erfolgreich entwickelt haben (z.B. aus anderen Regionen Deutschlands) mit Akteure der Region Anhalt und benachbarten Regionen zusammengebracht. Der Fokus auf soziale Innovationen im Energiesystem und die Ergebnisse der Fallstudien bieten dabei eine Möglichkeit, die Akteure in einen Dialog zu bringen. Die Projekterkenntnisse werden durch die spezifischen Perspektiven weiterentwickelt und die Akteure sollen durch ko-kreative Methoden in einen Lern- und Austauschprozess gebracht werden. Die so entwickelten und erprobten Lernformate sollen auch auf andere Regionen übertragbar sein. Die Lernwerkstätten sind erstens im regionalen Kontext von Anhalt (Aktionsraum der Energieavantgarde Anhalt) und zweitens in dem übergreifenden Kontext der bundesweiten Energiewende angesiedelt.

AP 5 | Dissemination & Kommunikation

Ziel dieses Arbeitspaketes ist es, diese Ergebnisse relevanten Akteursgruppen zu präsentieren und mit ihnen gemeinsam Handlungsempfehlungen zu entwickeln, zielgruppenspezifisch aufzubereiten und über zugeschnittene Formate zu verbreiten.


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Thies Schröder | info@energieavantgarde.de

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