Im Workshop „Informationszentrum für E-Mobility in Dessau-Roßlau“ zum Abschluss des EU-Projektes INTENSIFY verhandelten im Februar mehr als ein Dutzend Partner die Bedingungen und Chancen einer Mobilitätswende in der Region. Die Energieavantgarde Anhalt e.V. hatte zu diesem hybriden Treffen in die Räume der Hochschule Anhalt eingeladen, online nahmen auch Interessenten aus dem Burgenlandkreis, aus dem Umweltbundsamt, aus der Dessauer Verkehrsgesellschaft und viele weitere Partner teil.
Einigkeit bestand darin, dass Dessau-Roßlau besondere Chancen hat, ein Vorreiter der Mobilitätswende zu werden. Dies zeigt die sozialgeographische Analyse. Die Funktion als Oberzentrum mit vielfältigen Dienstleistungs-, Einkaufs- und Arbeitsplatz-Funktionen sowie die die Qualitäten des Wohn- und Arbeitsortes in der Nähe zu den Metropolregionen Berlin und Halle/Leipzig machen Dessau-Roßlau zu einem bevorzugten Standort für intermodale Verkehre. Und als Fahrradstadt ist Dessau-Roßlau in der Elbe- und Muldeaue besonders geeignet.
Über die konkreten Maßnahmen und Anreize für eine solche Mobilitätswende #mobilitätmoderndenken besteht aber weiterer Gesprächsbedarf. Das von der Energieavantgarde Anhalt e.V. ins Spiel gebrachte Informationszentrum für E-Mobilität wurde kritisch gesehen. Informationen zu Elektromobilität für private PKW, aber auch für Liefer- und Logistik-Flotten inklusive der Nutzung von Drohnen für Lieferungen beispielsweise von Medikamenten wurden intensiv diskutiert. Aber ein Informationszentrum allein genügt hier nicht. Die Beteiligten von Verkehrsbetrieben, Stadtwerken, Wohnungsbaugenossenschaften und Vertretern der Stadtverwaltung und Klimaschutzmanagement waren sich einig, dass die Vorschläge der Bürger:innen aus der Zukunftskonferenz “Zukunftsreise Dessau-Roßlau” nun durch unmittelbar nutzbare Angebote umzusetzen sind.
Wohnungsbaugenossenschaft und Stadtwerke werden dazu enger zusammenarbeiten. Auch Ideen zu einer Erhebung von Verkehrsdaten für Dessau-Roßlau, für neue Logistik-Modelle durch Nutzung von elektrisch angetriebenen Leichtfahrzeugen für die “letzte Meile” und für das Teilen von Mobilitäts-Angeboten und Fahrzeugen können beispielhaft in Dessau-Roßlau entwickelt und angeboten werden.
Einig waren sich die Teilnehmenden der Mobilitätswerkstatt in Dessau-Roßlau, dass die kommunalen Ziele des Klimaschutzes ohne die Mobilitätswende nicht erreicht werden können. Daher sind alle Stadt- und Mobilitäts-Entwicklungen an die Ziele des Klimaschutzes anzupassen. Städte, die hier die besten Antworten bieten, gehören zu den Gewinnern des Strukturwandels. Dessau-Roßlau als attraktiver Mobilltäts-Knotenpunkt zwischen ländlichem Raum und Metropolregionen hat ganz besondere Chancen. Diesen müssen durch konkrete Experimente mit innovativen Mobilitätskonzepten nun praktisch erprobt werden.
Nach dem Workshop werden wir uns mit den Partnern austauschen , um neue Einblicke zu erhalten und unsere Ideen noch weiter voranzutreiben.
Das Intensify Projekt ist von europäische Union co-financiert und endet im Mai 2023. Seit 2018 arbeiten wir mit regionalen und internationalen Partner zusammen, um durch der gesellschaftliches Engagement, die CO2-Emissionen zu reduzieren.