Studie: Woran sich Kommunen in der Energiewende orientieren können

Pressemitteilung von Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, Zentrum Technik und Gesellschaft der Technischen Universität Berlin und Energieavantgarde Anhalt

  • Bürgermeister aus beteiligten Kommunen in Sachsen-Anhalt betonen Mehrwert von Vorbildern, interkommunalem Austausch und wissenschaftlicher Unterstützung
  • Wie kommunale Akteure vor Ort zur Transformation des Energiesystems beitragen, zeigt Projekt PaDiSo nach drei Jahren Forschung
  • Forschende bieten Überblick, wie Kommunen die Energieversorgung im Zusammenspiel mit sozialen Innovationen regional verändern können

Berlin/Köthen, 13. November 2024 – Über 10.000 Städte und Gemeinden in Deutschland sehen sich vor der Aufgabe, ihre Energiezukunft selbst in die Hand zu nehmen. Aber wie können sie ein klimaneutrales Energiesystem entwickeln? Um bei der Entscheidungsfindung Orientierung zu bieten, stellen Forscherinnen in Berlin heute Handlungsempfehlungen zur Unterstützung kommunaler Akteure vor. Im Forschungsprojekt „Partizipation im digitalisierten Energiesystem durch soziale Innovationen“ (PaDiSo) hat ein Team des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), des Zentrums Technik und Gesellschaft der Technischen Universität Berlin und des Vereins Energieavantgarde Anhalt drei Jahre lang Kommunen in Sachsen-Anhalt begleitet.

Mit der Handreichung „Die regionale Energiewende gestalten“ richten sich die Wissenschaftlerinnen nun an Entscheidungstragende in Kommunen und geben ihnen praxisrelevante Erkenntnisse für die lokale Energiewende an die Hand. Sie zeigen auf, welche neuen Denk- und Handlungsweisen oder Organisationsformen mit der Energiewende verbunden sind. Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der beteiligten Kommunen aus der Region Anhalt-Bitterfeld-Dessau-Wittenberg betonen, dass der interkommunale Austausch, die wissenschaftliche Unterstützung und das Lernen von Vorbildern für ihre kommunale Entwicklung wichtige Impulse geben. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

„Auch Verwaltungen und Kommunen sind innovativ“

„Das Energiesystem vor Ort zu transformieren, ist komplex“, so die Nachhaltigkeitsforscherinnen Friederike Rohde und Sabine Hielscher vom IÖW. „Der Zeitdruck ist groß, doch die Bedingungen für raschen Wandel sind nicht überall gegeben – im Gegenteil gibt es auch Beharrungstendenzen. Hier müssen Kommunen neu denken, neu organisieren und neu handeln. Unsere Forschung mit Praxisakteuren zeigt: Auch Verwaltungen und Kommunen sind schon seit vielen Jahren innovativ. Und sie sind offen, andere an ihren Erfahrungen teilhaben zu lassen.“

Forscherinnen empfehlen Kommunen bei der Energiewende strategische Nachahmung

Das Forschungsteam erarbeitete gemeinsam mit Kommunen Unterstützungsformate. Zwei Fallstudien aus der Harzregion zeigen auf, welche Bedingungen eine gelungene Energietransformation begünstigen. „Die Kommunen brauchen das Rad nicht neu zu erfinden. Um die Energiewende flächendeckend umzusetzen, helfen vor allem strategische Nachahmungen von guten Beispielen, die an die jeweiligen kommunalen Umstände angepasst sind“, erklären Catharina Lüder und Emilia Nagy vom Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin.

Im Projekt wurde eine interaktive Karte erstellt, die soziale Innovationen im Energiesystem aus ganz Deutschland darstellt. Über 100 Steckbriefe von Initiativen bieten Inspiration und können von Kommunen genutzt werden, um direkt Kontakt aufzunehmen, Nachfragen zu stellen und in den Austausch zu treten. „Der Fundus an Handlungsoptionen für Kommunen ist groß und Kommunen können durch Kooperationen mit Akteuren vor Ort, die zielgerichtete Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern sowie gegenseitiges Lernen viel bewegen“, so Lüder.

Regionale Wertschöpfung und kommunale Handlungsfähigkeit sichern – aber wie?

Wenn Kommunen vor Ort Flächen zur Erzeugung von Wind- oder Solarenergie ausweisen, erhalten sie oftmals Anfragen von Projektierern, die Standorte für ihre Vorhaben sichern möchten. Die Zahl dieser Anfragen hat sich in den letzten Jahren stark erhöht, auch im Zuge der Energiekrise. „In dieser Vielzahl von Angeboten seriöse zu erkennen und abzuschätzen, welche die lokale Wertschöpfung stärken und die größtmöglichen Vorteile für Bürgerinnen und Bürger und die Kommune insgesamt bieten, kann eine Herausforderung darstellen“, sagt Thies Schröder vom Verein Energieavantgarde Anhalt. Mit zwölf Schlüsselfragen auf dem Weg zur energiesouveränen Kommune hat das PaDiSo-Team daher für Kommunen einen Wegweiser für Gespräche mit Projektierern von Erneuerbare-Energie-Anlagen entwickelt.

Die Fragen wurden gemeinsam mit Kommunalvertreterinnen und -vertretern in kommunalen Lernwerkstätten erarbeitet. „Um Austausch und Vernetzung zu fördern, haben wir das Format ‚kommunale Lernwerkstätten‘ entwickelt und in Sachsen-Anhalt erprobt“, so Anna Hülle von der Energieavantgarde Anhalt. „In drei aufeinanderfolgenden Terminen kamen Akteure vor Ort zum lösungsorientierten Austausch zusammen, um voneinander zu lernen und ihre kommunale Handlungsfähigkeit zu stärken. Die Methode haben wir umfassend dokumentiert. Nachmachen ist ausdrücklich erwünscht und empfohlen.“

Alle Ergebnisse des Forschungsprojekts sind auf der Webseite www.soziale-innovationen-projekt.de dokumentiert und stehen dort zum kostenlosen Download zur Verfügung.

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Weitere Informationen:

Über das Projekt

Das Projekt PaDiSo möchte aufzeigen, warum soziale Innovationen eine wichtige Voraussetzung sind, um die Energiewende regional erfolgreich gesellschaftlich zu verankern. Es wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Programm „Energiewende und Gesellschaft“ gefördert.

Handreichungen und Empfehlungen:

Kontakt:

Dr. Friederike Rohde
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Tel.: +49–30–884 594-57
friederike.rohde@ioew.de

Dr. Catharina Lüder & Emilia Nagy
Zentrum Technik und Gesellschaft (ZTG), Technische Universität Berlin
Tel.: +49–30–314 24210
lueder@ztg.tu-berlin.denagy@ztg.tu-berlin.de

Anna Hülle
Energieavantgarde Anhalt e.V.
Tel.: +49–176–72 27 92 00
huelle@energieavantgarde.de

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Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)

Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) ist ein führendes wissenschaftliches Institut auf dem Gebiet der praxisorientierten Nachhaltigkeitsforschung. Rund 70 Mitarbeitende erarbeiten Strategien und Handlungsansätze für ein zukunftsfähiges Wirtschaften – für eine Ökonomie, die ein gutes Leben ermöglicht und die natürlichen Grundlagen erhält. Das Institut arbeitet gemeinnützig und ohne öffentliche Grundförderung. Das IÖW ist Mitglied im „Ecological Research Network“ (Ecornet), dem Netzwerk der außeruniversitären, gemeinnützigen Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschungsinstitute in Deutschland.

www.ioew.de | Twitter (X) | LinkedIn | Mastodon | Newsletter

Energieavantgarde Anhalt

Die Energieavantgarde Anhalt e.V. (EAA) wurde im Jahr 2015 als Bündnis aus Akteuren der Zivilgesellschaft und Institutionen mit dem Ziel gegründet, ein zukunftsfähiges Energiesystem vor Ort zu schaffen. Das mit der Energieavantgarde im selben Jahr gegründete Reallabor Anhalt umfasst die Region Anhalt-Bitterfeld, Wittenberg und Dessau im Osten Sachsen-Anhalts und dient als Raum zum Erproben, wie ein nachhaltiges, regionales Energiesystem aussehen und umgesetzt werden kann. In ihrer Rolle versteht sich die EAA als „Kümmerer der regionalen Transformation“, der regionale Akteure in transdisziplinärer Arbeit zusammenbringt, somit Netzwerke organisiert und diese betreut, moderiert und managt.

www.energieavantgarde.de

Zentrum Technik und Gesellschaft, TU Berlin

Das Zentrum Technik und Gesellschaft (ZTG) ist eine Einrichtung der Technischen Universität Berlin, die etabliert wurde, um Forschung jenseits disziplinärer Grenzen zu realisieren. Forschende des ZTG untersuchen und begleiten Prozesse des gesellschaftlichen und technologischen Wandels, die auf aktuelle komplexe Probleme, Krisen und Trends reagieren, insbesondere an den Schnittstellen verschiedener gesellschaftlicher Bereiche wie Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Diese Transformationsprozesse sind oft durch hohe Unsicherheit und drängenden Handlungsbedarf gekennzeichnet, gleichzeitig aber auch durch disruptive Innovationspotenziale. Um die notwendige Vielfalt der Perspektiven für die Bearbeitung dieser Fragestellungen zu gewährleisten, arbeitet das ZTG überwiegend in inter- und transdisziplinären Projekten.

www.tu.berlin/ztg | Newsletter | Twitter (X)

Energiewendedialog am 13. November 2024

Die Energiewende ist einer der größten gesellschaftlichen Transformationsprozesse: Die Struktur des Energiesystems und der Umgang mit Energie wandeln sich grundlegend. Unterschiedliche Akteure aus Zivilgesellschaft, Markt und Staat erproben regional und lokal neuartige Ansätze. Dabei spielen soziale Innovationen – neue soziale Beziehungen und Organisationsformen der Energieversorgung – eine bedeutende Rolle. 

Wir laden Sie herzlich dazu ein, sich gemeinsam mit Akteuren aus Politik, Energiewirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft darüber auszutauschen, wie transformative Innovationspolitik zielführend gestaltet werden kann. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Projekt “Padiso” beleuchtet sowohl die Rolle der Kommunen im Transformationsprozess als auch die Herausforderungen der regionalen Energietransformation im Spannungsfeld von Dezentralisierung, Digitalisierung und sozialem Wandel. Anhand des im Projekt entstandenen Transformationshandbuchs wollen wir aufzeigen, mit welchen Strategien soziale Innovationen gesellschaftlich verankert werden können und welche Rolle sie beim Übergang zur Energiesouveränität spielen können.  

Diskutieren Sie mit uns die Erkenntnisse aus drei Jahren anwendungsorientierter Forschung und Zusammenarbeit mit kommunalen Akteuren auf regionaler Ebene und vernetzen Sie sich bei einem Abendimbiss mit Praxisakteuren, Engagierten, Forschenden und politisch Aktiven. 

Wir würden uns sehr freuen, Sie auf der Veranstaltung am 13. November 2024 in Berlin begrüßen zu können. Auf der Website zur Veranstaltung finden Sie weitere Informationen wie das Programm und den Link zur Anmeldung.

    Stellenausschreibung: HiWi gesucht

    Du studierst Geographie, Landschaftsplanung, Erneuerbare Energien oder einen ähnlichen Studiengang? Oder hast bereits einen Abschluss in einem dieser Bereiche?

    Du hast Interesse an der Kommunikation mit Menschen?

    Du möchtest gerne Remote und in einem interdisziplinären Team arbeiten?

    Dann ist die Mitarbeit bei der Energieavantgarde Anhalt genau das Richtige für Dich!

    Der Energieavantgarde Anhalt e.V. ist ein Bündnis aus Akteuren der Region Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg, das vor Ort und darüber hinaus den zukunftsfähigen und nachhaltigen Umbau des Energiesystems verfolgt. In diesem Zusammenhang beschäftigen wir uns mit zielgruppenspezifischer (Wissens-)kommunikation, Energie-, Stoff- und Wasserkreisläufen, Maßnahmen der Klimaanpassung sowie kommunalen Planungen. In unseren aktuellen Projekten suchen wir im Rahmen einer HiWi-Stelle ab sofort mit variabler Laufzeit Unterstützung in:

    • wissenschaftlicher Recherche für laufende und zukünftige Projekte
    • Kontaktpflege und Netzwerkaufbau sowie Stakeholdermanagement und Datenbankpflege
    • Vor- und Nachbereitung von Netzwerktreffen

    Das solltest Du mitbringen:

    • ausgeprägte Interesse an den Themen Klimaschutz, Klimaanpassung sowie Energiewende und Gesellschaft insgesamt
    • Grundkenntnisse im Bereich Erneuerbare Energien und Raumplanung
    • Interesse und Spaß an der Anwendung digitaler Werkzeuge (wie GIS oder CivicRM)
    • Offenheit für Kommunikation mit Mitarbeitenden der kommunalen Verwaltung

    Haben wir Dein Interesse geweckt? Dann freuen wir uns über Deine Bewerbung per E-Mail an info@energieavantgarde.de.

    Auf dem Weg zu nachhaltigen Festivals: Das passiert diese Woche auf dem MELT Festival im Rahmen des Projekts ECO2CONCERT

    Das diesjährige MELT Festival startet am Donnerstag, dem 11. Juli auf Ferropolis – der Stadt aus Eisen. Neben Musik läuft dieses Jahr auch eine wissenschaftliche Datenerhebung auf dem Festival. Denn im Rahmen des vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr in der Innovationsinitiative mFUND geförderten Projekts ‚ECO2CONCERT‘ sollen mögliche Konzepte für nachhaltige Festivals entwickelt und getestet werden. Dabei werden auch Synergiepotenziale durch Kopplung der Sektoren Verkehr und Energie betrachtet (bspw. temporäre Energiespeicher, lokal netzdienliches Laden und Entladen). Um Organisator:innen von Festivals die integrierte Planung, Bewertung und Überwachung verschiedener Veranstaltungsprozesse (bspw. An- und Abreiseorganisation, Logistikprozesse, Energieversorgung) zu ermöglichen und die Wirkung einzelner Maßnahmen untersuchen zu können, wird zudem durch das Fraunhofer IMW eine Planungs- und Monitoringplattform mit der benötigten Datengrundlage entwickelt. Zum Auftakt des im Mai 2024 gestarteten Projekts traf sich das Konsortium bestehend aus Praxis- und Wissenschaftspartnern am Donnerstag, 11. Juli, auf dem MELT Festival, um einer interessierten Fachöffentlichkeit das Projekt vorzustellen und über erwartete Ergebnisse und mögliche Synergien in den Austausch zu kommen.

    Warum werden Nachhaltigkeitsaspekte von Festivals betrachtet?

    Der Hintergrund der Auseinandersetzung mit der Nachhaltigkeit von Festivals liegt in den erheblichen Treibhausgas (THG)-Emissionen, die Festivals verursachen können und folglich einen großen ökologischen Fußabdruck hinterlassen. Eine der Ursachen für diese hohen THG-Emissionen ist der Energieverbrauch, z.B. für Beleuchtung, Bühnen- und Tontechnik sowie Kühlung von Lebensmitteln und Getränken. Der Großteil der THG-Emissionen eines Festivals ist jedoch auf die An- und Abreisemobilität zurückzuführen. Eine wesentliche Lösung zur Minimierung der Umweltbelastungen durch Festivals liegt daher in der Entwicklung ganzheitlicher Verkehrs- und Nachhaltigkeitskonzepte. Voraussetzung für die Entwicklung dieser Konzepte und einer Planungs- und Monitoringplattform für Organisator:innen, ist die Erfassung und Modellierung von Daten zu Energie und Mobilität.

    Welche Daten werden wie und wo erhoben?

    Die Datenerhebung und anschließende Modellierung des Anreiseverhaltens der Besuchenden von Festivals liegen federführend bei der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Zusammenarbeit mit der Klimaklitsche GmbH. Die Erfassung der Energiedaten obliegt dem Fraunhofer IMW, der Goodlive GmbH und der Firlefanz GmbH. Aufgrund dessen erfolgt die Datenerhebung auf dem Melt-Festival mit Hilfe unterschiedlicher Methoden. Zum einen wurden auf dem Veranstaltungsort Ferropolis an verschiedenen Verbrauchspunkten Messgeräte für die Erfassung von Energiedaten verbaut, die eine Auskunft über Stromverbräuche und Leistungsspitzen geben. Zum anderen werden am Bändchentausch des Festivals Befragungen von Besuchenden mit Hilfe der durch das Start-Up klimaklitsche GmbH entwickelten Crowd Impact App durchgeführt, um Daten zum Mobilitätsverhalten der Anreisenden zu erheben. Zusätzlich werden umfangreiche Daten aus dem Bereich Transportlogistik erhoben. Neben dem MELT Festival werden im Rahmen des Projekts drei weitere Festivals unter Nutzung einer ähnlichen Methodik beleuchtet – die ebenfalls von der Goodlive GmbH veranstalteten Festivals splash! und Full Force sowie das durch die Firlefanz GmbH am Bergheider See veranstaltete Feel Festival. Ergänzt wird die Datengrundlage durch öffentlich verfügbare Daten wie Verkehrsdaten, Umwelt- und Wetterdaten.

    Das Projekt ‚ECO2CONCERT‘ startete im Mai 2024 und wird im April 2026 abgeschlossen sein. Die Projektkoordination liegt bei dem Energieavantgarde Anhalt e.V., der durch das Projekt das Potenzial sieht, CO2-Bilanzen zu verbessern und auf Basis von Mobilitäts- und Energiedaten Planungsentscheidungen zu optimieren.

    Die Projektpartner

    • Fraunhofer IMW
    • Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
    • Ferropolis Stiftung Industriekultur gGmbH
    • Goodlive GmbH
    • Firlefanz GmbH
    • klimaklitsche GmbH
    • Energieavantgarde Anhalt e.V.

    Ansprechpartner:

    Michel Schnitz

    Energieavantgarde Anhalt e.V.

    +49 (0) 340 – 516 88 44

    schnitz@energieavantgarde.de

    Über den mFUND des BMDV:

    Im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND fördert das BMDV seit 2016 datenbasierte Forschungs- und Entwicklungsprojekte für die digitale und vernetzte Mobilität der Zukunft. Die Projektförderung wird ergänzt durch eine aktive fachliche Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Forschung und durch die Bereitstellung von offenen Daten auf der Mobilithek. Weitere Informationen finden Sie unter www.mFUND.de.

    BMDV Projekt ECO2CONCERT gestartet – Für eine nachhaltige Ausgestaltung von Festivals

    BMDV-Förderprojekt will Daten nutzen, um ökologischen Fußabdruck von Festivals zu reduzieren

    Das Projekt ‘ECO2CONCERT’ beschäftigt sich mit nachhaltiger Festivalmobilität und -logistik im mitteldeutschen Braunkohlerevier. Die Nachhaltigkeit von Festivals gewinnt seit Jahren an Bedeutung sowohl für Besuchende als auch Organisator:innen. Dies liegt vor allem an den erheblichen Treibhausgas (THG)-Emissionen, die Festivals verursachen und folglich einen beträchtlichen ökologischen Fußabdruck hinterlassen. Eine der Ursachen für diese hohen THG-Emissionen ist der Energieverbrauch, z.B. für Beleuchtung, Bühnen- und Tontechnik sowie Kühlung von Lebensmitteln und Getränken. Der Großteil der THG-Emissionen eines Festivals ist jedoch auf die An- und Abreisemobilität zurückzuführen. Somit liegt eine wesentliche Lösung zur Minimierung der Umweltbelastungen durch Festivals darin, ganzheitliche Verkehrs- und Nachhaltigkeitskonzepte zu entwickeln. Im Mai 2024 startete daher das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit insgesamt rund 1,1 Mio. € geförderte Projekt ‘ECO2CONCERT’ im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND, um mögliche Konzepte für nachhaltige Festivals zu entwickeln und zu testen. Hierbei sollen sowohl technologische Lösungen zur Datenerfassung und -analyse sowie intelligente Steuerungskonzepte erarbeitet als auch Synergiepotenziale durch Kopplung der Sektoren Verkehr und Energie genutzt werden (bspw. temporäre Energiespeicher, lokal netzdienliches Laden und Entladen). Im Rahmen des Projekts wird zudem eine Planungs- und Monitoringplattform mit der benötigten Datengrundlage entwickelt, die es Organisator:innen von Festivals ermöglicht, die verschiedenen Veranstaltungsprozesse (bspw. An- und Abreiseorganisation, Logistikprozesse, Energieversorgung) integriert zu planen und zu bewerten, um so die Nachhaltigkeit eines Festivals zu überwachen und die Wirkung einzelner Maßnahmen zu untersuchen. Das Projekt ‘ECO2CONCERT’ läuft von Mai 2024 bis April 2026. Die Projektkoordination übernimmt der Energieavantgarde Anhalt e.V.

    Über den Energieavantgarde Anhalt e.V.:

    Der Energieavantgarde Anhalt e.V. (EAA) ist ein Bündnis aus Akteuren der Zivilgesellschaft und Institutionen der Region Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg, welche das Ziel verfolgt, ein zukunftsfähiges Energiesystem vor Ort zu schaffen und im Reallabor Anhalt in enger Zusammenarbeit mit regionalen Akteuren erprobt, wie dieses umgesetzt werden kann. Durch die Betrachtung von Festivals im Rahmen von ‚ECO2CONCERT‘ sieht die Energieavantgarde das Potenzial, CO2-Bilanzen zu verbessern und auf Basis von Mobilitäts- und Energiedaten regionale Energiekreisläufe zu optimieren.

    Ansprechpartner:

    Michel Schnitz

    Energieavantgarde Anhalt e.V.

    +49 (0) 340 – 516 88 44

    schnitz@energieavantgarde.de

    Über den mFUND des BMDV:

    Im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND fördert das BMDV seit 2016 datenbasierte Forschungs- und Entwicklungsprojekte für die digitale und vernetzte Mobilität der Zukunft. Die Projektförderung wird ergänzt durch eine aktive fachliche Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Forschung und durch die Bereitstellung von offenen Daten auf der Mobilithek. Weitere Informationen finden Sie unter www.mFUND.de.